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Eine Lanze für König Content


Eine Lanze für König Content, ,

Eine Lanze für König Content

„Content is king“ ist seit dem gleichnamigen Essay von Bill Gates von 1996 die Maxime des Online Marketings. Wir brechen eine Lanze für diesen König und fragen, was virtuelle Events in Zukunft attraktiv macht.

Echo, echo, echo, …

In Sachen Digitalisierung finde ich den Blick zurück oft sehr erfrischend: “The Internet is the multimedia equivalent of the photocopier.”, Bill Gates, 1996.

Was beim Fotokopieren noch Tinte kostete, ist heute selbstverständlich kostenlos: Content vervielfältigen. Alle zwei Jahre verdoppelt sich das Datenvolumen im Internet (golem.de). Entsprechend inflationär empfinden wir die Masse an Content, der wir täglich begegnen.

Um sich von der Masse abzuheben, können wir Bill Gates‘ Prognose „Content is king“ also zustimmen. Mehr noch. Wir müssen fragen: Was ist Content eigentlich? Was zeichnet guten Content aus? Und spezieller mit einer Live-Komm-Brille auf der Nase: Was bedeutet Content aktuell für virtuelle Events?

Das Medium ist NICHT die Botschaft

Der Wert eines virtuellen Events liegt nicht im Medium, mit dem er verpackt wird. Ein Event kann noch so schlecht produziert sein – wenn der Inhalt relevant ist, werden die Gäste gebannt folgen. Natürlich: Die Basics müssen stimmen. Ton und Bild müssen beim virtuellen Event stabil den Empfänger erreichen, doch sobald das der Fall ist, wird dieser zuallererst mal durch Relevanz gefesselt – nicht durch fancy Software, nicht durch teure Kameras.

Das verkaufen wir unseren Kunden natürlich alles gern, aber ich möchte auf die Relevanz vom Inhalt deshalb so klar hinweisen, weil wir in Zeiten leben, in denen mit virtuellen Events ein neues Medium massenfähig geworden ist. Und wann immer ein neues Medium gross wird, gehört es zu den Kinderkrankheiten, dass das Medium selbst mit der Lösung kommunikativer Aufgaben verwechselt wird.

Die Digitalisierung von Events löst aber nicht die Frage nach ihrer Relevanz. Vor die Frage „Wie kommunizieren wir?“ gehört die Frage „Was kommunizieren wir?“ Noch davor „Für wen kommunizieren wir?“ Und schliesslich „Warum kommunizieren wir?“

Durch dieses Fragen bewegen wir uns immer weiter weg von uns selbst. Weg von dem, was uns wichtig ist. Weg von der Sache, die für uns zählt. Hin zu denen, die wir erreichen wollen. Hin zu dem, was für diese Menschen wichtig ist und zählt. Aus Content wird relevanter Content. Und im Feld zwischen uns, dem was wir sagen wollen und dem was für Andere wirklich wichtig ist, entsteht eine Spannung, aus der heraus wir als Agentur gern eine Story entwickeln.

Die Qualität von Content ist also eine Frage der Reihenfolge: Erst Story, dann Medium. Wenn die Outlines einer Story stehen – und erst dann – empfiehlt sich die Rolle rückwärts:

 

Das Medium IST die Botschaft

Wenn mir der Inhalt als klare Vision vor Augen steht, geht es an die Gestaltung des Inhalts. Und in dieser Reihenfolge meint Design viel mehr als hübsche Slides. Es geht um die Kreation des ganzen Formats, um Ablauf, Setup, Kameraführung, Rhetorik, Screen, Microsite, … Design meint die sinnliche Übersetzung einer Botschaft – ein starkes Gefährt, das einer einfachen Botschaft erst richtig Fahrt verleiht.

Hier eröffnen virtuelle Events viele neue, wundervolle Möglichkeiten, die kreativ einbezogen und kombiniert werden können, z.B.:

– Digitale Welcome Lounge als Hospitality-Tool

– Dynamische Dramaturgie aus Live-Stream und vorproduziertem Content

– Klassisch-statische Bühne oder Live-Schalte «on-the-road»

– Impulsreferat mit Publikumsinteraktion (Umfragen, Votings, Quiz, …)

– Live-Gäste im Workshop mit Online-Teilnehmenden

– Immersive Eventreisen in 3D-gerenderten Markenwelten

Jeder Event bietet seine eigenen Herausforderungen und ich freue mich riesig über die Möglichkeiten, die wir dank der Digitalisierung der Branche neu einbeziehen können. So pushen wir bei Live Lab Content und Design als hauseigene Kompetenzen seit der Pandemie enorm. Denn wir glauben, dass die perfekte Symbiose dessen, was und wie etwas gesagt wird, zu maximalem Impact bei den Zielgruppen führt.

 

Ausblick: Personal Content-Stream

Das Thema Relevanz wird in Zukunft aus meiner Sicht noch an Gewicht gewinnen. Das Internet überschwemmt uns mit Content und keiner hat Lust in diesem Heuhaufen nach der Stecknadel zu suchen. Entsprechend wird es darum gehen, mehr denn je den Empfänger ins Zentrum zu rücken und nicht nur zu fragen, welcher Content für sie/ihn relevant ist, sondern auch zu fragen, wann dieser Content übermittelt werden sollte. Nicht alles interessiert zu jeder Zeit. Auch die Zeit hat einen Einfluss auf die Relevanz.

Ich möchte eine Lanze dafür brechen, in Zukunft weniger von uns her zu denken und unser Gegenüber nicht sinnlos mit Content zu überschütten. Das Ziel muss sein, ihr/ihm zur rechten Zeit genau die richtige Dosierung an relevanten Inhalten zukommen zu lassen: Ein persönlicher Content-Stream, der sich nicht wie ein Wasserfall über unsere Kunden ergiesst, sondern als erfrischender Cocktail auf der Reise serviert wird. So kommt König Content zu seiner Ehre.

Quelle: Bill Gates Artikel „Content is king“

#digitalisierung #storytelling #livekommunikation

Jonathan Schwarz
Creative Director, Live Lab

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Nach seinem Master in Theologie ist Jonathan 2013 in die Live-Kommunikation gewechselt und hat parallel einen Bachelor in Medien- und Kulturwissenschaft absolviert. Nach zwei Stationen bei Agenturen in Köln und Zürich sowie internationalen Auszeichnungen für seine konzeptionelle Arbeit ist Jonathan 2020 als Creative Director bei Live Lab an Bord gekommen.

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