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Interaktiver Film: Du entscheidest wie’s weitergeht


Interaktiver Film: Du entscheidest wie’s weitergeht, ,

Interaktiver Film: Du entscheidest wie’s weitergeht

Seit mehr als einem Jahrhundert ist der Film aus unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Anfangs noch als analoger Stummfilm im Kino, werden Filme und Videos heutzutage über Streaming, Social Media und im Web konsumiert. Die Digitalisierung eröffnet neue Wege, die Zuschauenden aus ihrer passiven Haltung herauszuholen und zur Mitgestaltung einzuladen. Das einst lineare Medium wird zunehmend interaktiver.

Was ist ein interaktiver Film? 

Interaktive Filme und Videos bieten den Zuschauenden die Möglichkeit, aktiv an der Filmerzählung teilzunehmen. Dabei können sie immer wieder Entscheidungen treffen und so den Verlauf der Geschichte mitbestimmen. Ein prominentes Leuchtturmprojekt ist der interaktive Netflix-Film «Black Mirror: Bandersnatch». Doch nicht nur bei grossen Blockbuster-Produktionen kann Interaktivität Teil des Filmerlebnisses sein. 

 

Wenn du einen Tag in deinem Leben ändern könntest, würdest du es tun?  

Im interaktiven Kurzfilm «starrk.» begleitet man die Hauptdarstellerin Mia, wie sie immer wieder denselben Tag in ihrem Leben durchspielt und sich fragt, was passiert wäre, wenn sie sich anders entschieden hätte. 

 

Zum interaktiven Film

 

Zusammen mit Rosa Zimmermann habe ich den interaktiven Kurzfilm «starrk.» produziert. Das multimediale Projekt entstand 2023 als Bachelor-Abschlussprojekt an der Fachhochschule Graubünden in Ko-Produktion mit der SRG. «starrk besteht aus einer Interviewreihe und einem Kurzfilm zum Thema sexualisierte Gewalt. Durch die Interaktivität wird das komplexe Thema in seiner Vielschichtigkeit greifbar.  

 

Vor- und Nachteile von Interaktivität 

Die Produktion eines interaktiven Films ist aufwändiger als die eines klassischen Films, da mehrere Handlungsstränge gefilmt werden müssen. Durch die Interaktionsmöglichkeit entsteht allerdings eine aktive und persönliche Auseinandersetzung mit dem Filminhalt, ein höheres Engagement und eine stärkere emotionale Bindung. 

 

 

Vorteile

  • Aktivere Rezeption
  • Gamification
  • Höhere Immersion
  • Persönliches Erlebnis
  • Unterschiedliche Zielgruppen ansprechen
  • Höhere Identifikation 

Nachteile

  • Eingeschränkte Wahlmöglichkeiten
  • Grösserer Produktionsaufwand
  • Komplexeres Storytelling

Das interaktive Format eignet sich besonders für Tutorials, Erklärvideos und Erkundungstouren, bei denen sich die Zuschauenden je nach Interessengebiet individuell vertiefen können. Mit einem interaktiven Film lassen sich so mehrere Zielgruppen gleichzeitig ansprechen. Durch Gamification, z.B. mittels eines Punktesystems, werden die Zuschauenden zu einer vertieften Auseinandersetzung mit dem Filmthema angeregt.  Aber auch die Darstellung komplexer und sensibler Themen ist möglich, da der interaktive Film einen persönlicheren Zugang zum Thema schafft. 

 

Einen Blick in die Zukunft 

Die rasante Entwicklung der künstlichen Intelligenz bringt eine neue Vielfalt an Möglichkeiten mit sich. So könnte KI auch im interaktiven Film eingesetzt werden, um in Echtzeit neue Inhalte zu generieren und damit eine Art Live-Interaktion zu ermöglichen. Schon jetzt bietet das interaktive Format spannende neue Ansätze, um Geschichten und Informationen auf eine neue Art und Weise zu vermitteln. 

Jannis Pfister
Multimedia Producer

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Nach seiner Ausbildung zum Konstrukteur führte Jannis seine Begeisterung für Filme zu SwissRe, wo er im Customer Experience Bereich für Videoproduktionen verantwortlich war. Diese Erfahrung bestärkte ihn darin, seiner Leidenschaft für Film zu folgen und seine technische Expertise durch ein Studium in Multimedia Production in Chur zu vertiefen. Seit 2023 ist Jannis als Multimedia Producer ein Mitglied der Motion Unit bei Live Lab.

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