toggle toggle-x
livelab logo
livelab logo livelab logo
blablalab logo
record logo

Transformation Experience als Kommunikationsstrategie für Veränderung


Transformation Experience als Kommunikationsstrategie für Veränderung, ,

Transformation Experience als Kommunikationsstrategie für Veränderung

Pandemie, Energiekrise, die Anfänge einer KI-Revolution in der Arbeitswelt... die heutige Zeit ist zweifellos eine der grossen Umbrüche. Und wir sind mittendrin - fast permanent im Wandel. Umso wichtiger ist die Frage, wie wir Transformation für Organisationen gestalten.

Grössere Projekte sind immer mit Herausforderungen verbunden, weshalb man sich in der Vorbereitung Strategien und Interventionen zurechtlegt. Oft sind es jedoch die unerwarteten Stolpersteine, die einen aus der Bahn werfen. Es liegt in der Natur der Sache, dass Transformationen besonders viele davon mit sich bringen. Sich dagegen zu wappnen, ist eine wichtige Aufgabe in der Vorbereitung. 

 

Mit dem Schokoriegel-Effekt im Triathlon um die Welt 

Der hauptberufliche Abenteurer Jonas Deichmann hat als erster Mensch die Erde im Triathlon umrundet. Bei der Auftaktveranstaltung unserer aktuellen Veranstaltungsreihe zum Thema Transformation berichtete er von seinen Erlebnissen. Neben Training, Materialtests und logistischer Planung ist die mentale Einstellung ein wichtiger Bestandteil von Jonas‘ Vorbereitung. Einen seiner Tricks nennt er den „Schokoriegel-Effekt“: Im Kopf läuft Jonas keinen Marathon, sondern immer nur bis zur nächsten Tankstelle, wo er sich einen Schokoriegel kaufen kann. Kleine Schritte und Belohnungen haben ihm geholfen, sein unvorstellbares Ziel zu erreichen. 

 

Von unerwarteten Rückschlägen und unverhofftem Glück 

Doch wie der Rest der Welt musste auch Jonas im Pandemiejahr seine Pläne oft ändern. Geschlossene Grenzen zwangen ihn immer wieder, von seiner optimalen Route abzuweichen. So durchquerte Jonas notgedrungen das eisige Sibirien, anstatt die Südroute zu nehmen. Solche unerwarteten Probleme ohne schnelle Lösung waren für Jonas eine viel grössere Herausforderung als die, auf die er sich vorbereitet hatte. Resilienz, positives Denken und Agilität halfen ihm, mit den unerwarteten Momenten umzugehen und die vermeintlichen Rückschläge oft sogar in Chancen zu verwandeln. Aus Mexiko, einem Land, das nur als Notlösung auf seiner Reiseroute lag, hat Jonas seine schönsten Erinnerungen. Als „Forrest Gump“-ähnliches Phänomen erlebte er eine Welle liebevoller Unterstützung, inklusive Pizzalieferungen in die Wüste und Begleitung durch hunderte Mitläufer. 

 Aus Jonas‘ Erfahrungen können wir zwei Dinge für den Umgang mit Transformation lernen. 

 

Erstens: Eine grosse Vision ist wichtig.  

Die Vision gibt die Richtung vor und inspiriert mit einem Zukunftsbild. Aber im Alltag muss sie in kleine Schritte und messbare Zwischenziele heruntergebrochen werden. Jeder Beteiligte muss nicht nur die Vision verstehen, sondern auch verinnerlichen, welche konkreten Schritte als Nächstes anstehen. Nur so kann es gelingen, den eigenen Beitrag zum grossen Ganzen einzuordnen und das tägliche Handeln danach auszurichten. 

 

Zweitens: Gestützt im Modell und geschützt im Format 

Unverhofft kommt oft. Absolute Sicherheit ist im Kontext von Transformation eine Illusion und unerwartete Hindernisse sind normale Begleiterscheinungen. Während die Change-Kommunikation früher meist top-down und eindimensional ausgerichtet war, setzt man daher heute auf eine möglichst authentische und erlebnisorientierte Kommunikation. Zeitgerechte Transformationsmodelle schaffen durch geeignete Formate einen Rahmen für Offenheit und Interaktion, ohne die Kraft der Vision zu schmälern. 

 

Lineare Kommunikation kann nicht mithalten 

Moderne Transformationsprozesse sind komplex, langwierig und dynamisch. In den letzten Jahren wurde die Change-Kommunikation immer stärker darauf ausgerichtet, den Grad der Beteiligung zu erhöhen. Stakeholder werden früher und häufiger mit interaktiven Erlebnissen abgeholt, um den Impact zu erhöhen. Doch auch diese Modelle greifen in Zeiten permanenter Transformation zu kurz. So wie sich die lineare Customer Journey mehr und mehr zur ganzheitlichen Customer Experience entwickelt hat, muss auch die Employee Journey zur Employee Experience werden. 

 

Organisationen brauchen eine gemeinsame «Transformation Experience»  

Mit der Employee Journey im Blick wird deutlich, dass es nicht-linearer und vielfältiger Touchpoints bedarf, um die Dynamik moderner Transformationen gewinnbringend zu begleiten. Gemeinsame Erlebnisse sind das wertvollste Instrument, um die Unterstützung einer Organisation für ein Transformationsprojekt zu stärken. Sie können ihr volles Potenzial jedoch nur entfalten, wenn sie in eine übergeordnete Erlebnisdramaturgie eingebettet sind. Kurzum, es braucht eine Transformation Experience, die ein gemeinsames Erlebnis für alle Stakeholder schafft. So kommen Organisationen trotz unvorhersehbarer Stolpersteine erfolgreich durch die Transformation. Oder besser gesagt: erstmal bis zum nächsten Schokoriegel. 

Maximilian Souchay
Managing Partner | Founder

, ,

Maximilian hat in Bern Marketing und in Liverpool Kulturmanagement und Schauspiel studiert. Bevor er 2015 Live Lab gründete, hat er in verschiedenen Führungspositionen in der Eventbranche gearbeitet.

Mehr Artikel von Maximilian