Die neue Generation Content
Die neue Generation Content
Insta-Reels, TikToks und andere kurze Clips sind aus dem Social Media und Marketing nicht mehr wegzudenken. Content Creators schaffen es, in 10-15 Sekunden ein Video zu erstellen, das in kürzester Zeit hunderte oder gar tausende Menschen erreicht. Ersetzen die kurzen Clips nun Visions- oder Imagefilme? Macht es für Marken Sinn, Content ausschliesslich für Social Media Plattformen zu generieren?
Medienkonsum im Wandel
Die Primetime am Freitagabend vor dem Fernseher gibt es nicht mehr. Zwar hält die ältere Generation dem Fernseher die Treue, aber der allgemeine Medienkonsum hat sich mit dem Smartphone stark verändert. 214 Minuten Bewegtbild konsumieren wir im Durchschnitt täglich, damit liegt Video weit vor Audio oder Schrift. Das liegt zum einen an der GenZ und den Millenials. Stichwort Video on Demand: Jederzeit sehen, was man will, ob Streamingdienste, Youtube oder Social Media. Auf der anderen Seite hat sich auch die Technologie stark weiterentwickelt, das Smartphone bietet Zugang zu allen Inhalten, kann auch selbst hochauflösende Videos aufnehmen und bietet einfache und kostenlose Tools zum Schneiden und Bearbeiten. TikTok und Instagram bieten heute vorgefertigte Schnittmuster an, bei denen der Content nur noch per Swipe eingefügt werden muss. Der Vorteil? Man kann sich in kurzer Zeit auf unterhaltsame Art und Weise selbst darstellen und erreicht dabei eine Vielzahl von Menschen. Aber nicht nur sich selbst, sondern auch Informationen oder Teaser zu Marken, Events oder Produkten können so geteilt werden.
Content follows Media? Media follows Content?
Bei einem so grossen Angebot an Inhalten sind die meisten Menschen sehr wählerisch geworden, wem sie ihre Aufmerksamkeit schenken. Die ersten 3-4 Sekunden entscheiden darüber, ob ein Video zu Ende geschaut oder zum nächsten Video weitergescrollt wird. Hat ein Video jedoch das Interesse geweckt, wird in den meisten Fällen der Account hinter dem Video aufgerufen, um weitere Shortclips oder längere Videos zu sehen. Für Marken wichtig in dem Kontext: Eigens produzierte Reels performen besser. Und das aus zwei Gründen. Zum einen, weil der Content auf die speziellen Sehgewohnheiten auf Social Media ausgerichtet ist, und zum anderen, weil der Algorithmus der Social Media Plattformen prüft, ob ein Video für Smartphones generiert wurde und diese dann stärker pusht. Allerdings bedeutet ein extra Reel für Social Media nicht automatisch eine riesige Reichweite. Bei Reels und Shortclips zählt der Unterhaltungswert, die Information muss sich unterordnen oder kurzhalten. Werden längere Formate wie Image- und Visionsfilme also durch Reels und TikToks verdrängt? Ganz so ist es nicht. Die Reels locken zwar Interessierte auf das Profil, aber mehr Informationen holen sich die neuen Generationen lieber aus längeren Versionen, dafür ist unter anderem Youtube sehr beliebt. Die junge Generation beschäftigt sich nicht nur viel, sondern auch intensiv mit Medien. Ist das Interesse geweckt, werden auch gerne längere Videos gesucht und angeschaut.
Jedes Medium hat seine Stärken und Schwächen. Reels, TikToks und Co. werden uns noch lange begleiten. Kurze Clips haben sich als Opener für weitere Infos und Formate etabliert. Sie sollten als zusätzliches Asset für die Positionierung eines Unternehmens in den sozialen Medien gesehen werden und nicht als Ersatz für eine grosse Produktion.
Miriam Rivas
Head of Motion
Starke Geschichten waren während ihrer Anfänge als Projektleiterin für Grossanlässe schon wichtig. Als Autodidaktin hat sie zusammen mit Romeo 2013 eine Filmproduktion aufgebaut und dort zahlreiche Auftragsfilme von der Konzeption bis zum Schnitt umgesetzt. Durch ihre Einsätze als Ablaufregisseurin und Aufnahmeleiterin ist sie eng mit der Live-Kommunikation verbunden und vereint in Persona die Kompetenzen Bewegtbild und Event.